Samstag, 10. November 2007

Wieso eigentlich Frau vom Rhein?

Als ich diesen Blog einrichtete, (Ihr erinnert Euch- ich wurde Infiziert :-)) musste ein Name her,
und als allererstes fiel mir dieser ein. Ganz spontan, einfach so.
Und er passt, wie ich finde gut zu mir!
Ich wohne am Rhein. Naja zumindest in einer Stadt am Rhein.
Hier bin ich geboren und auch aufgewachsen. Es hat mich dann mal nach hier und nach da verschlagen, aber ich war immer in der Nähe des Rheines.
Wenn ich so darüber nachdenke, ist es mir ausgesprochen wichtig in der Nähe eines Gewässers zu wohnen, und damit meine ich keinen Teich!
Es muss sich schon bewegen. Ein Fluss bietet sich da an.
Nun denkt sich der ein oder andere sicher, daß ich ständig am Wasser bin....
Das ist aber ganz und gar nicht so, und eigentlich weiß ich gar nicht warum?!?
Ich liebe das Wasser, sowohl wenn es sanft dahin plätschert, als auch wenn es zügig oder gar reißend getrieben von Naturgewalten sich bewegt.
Das Meer - Die Nordsee im besonderen fasziniert mich immer schon. Am meisten im Winter wenn es kalt ist und ein kräftiger Wind mir um die Nase weht.
Da fühle ich mich frei. Klar. Kräftig.
Alles um mich herum wird unwichtig. Alles wird klein und unbedeutend. Es gibt keine Sorgen, keine Ängste, keine schweren Gedanken, ich lass mich einfach durchpusten!
Wunderbar.
Als Kind war ich oft am Rhein. Zum spielen, zum Steine sammeln, gerne habe ich auch nach diesen rundgeschliffenen Glasscherben gesucht. Steine habe ich über das Wasser springen lassen.
Bin auf den Wiesen herumglaufen, habe den Müll andere Leute weggeräumt. Habe auf einer Bank gesessen.
Auch mit meiner Freundin war ich oft am Rhein spielen.
Ein paar mal auch in Begleitung eines seltsamen Vogels. Ein Mann der bei unserm Pfarrer im Pfarrhaus mit seiner Familie untergekommen war. Er hat mir einmal erzählt, daß ich beim Laufen über die unebenen Wiesen nicht immer auf den Boden schauen soll.
Gott würde auf mich aufpassen, daß ich nicht hinfallen und mich ernstlich verletzen würde.
Dass mir das grad einfällt - seltsam!
Später war ich mit unserem Familienhund oft am Rhein. Spazieren. Über mich nachdenken. Über Gott und die Welt. 3 Stunden hat meine Tour meistens gedauert, vorbei an insgesamt drei Flüssen ( die beiden anderen waren kleine Flüsschen) Ich habe die Natur wahrgenommen. Die Luft den Geruch der sich mit den Jahreszeiten verändert hat. Mal nach nasser Erde, mal nach frisch gemähter Wiese, mal nach vertrocknetem Heu. Am Rhein war manchmal eine Schafherde zu Gast.
Oft war ich in Begleitung meines Vaters. Das war "unsere" Zeit. Die Zeit ohne meine vielen Geschwister und meine Mutter. Zeit schweigend nebeneinander herzugehen, oder Zeit unheimlich viel zu erzählen.
Irgendwann dann war ich mit meinem ersten Freund am Rhein.
Dort habe ich ihm Dinge erzählt, über die es mir schwer fiel zu reden. Der Rhein hat mir dabei geholfen. Ich habe ihm zugeschaut, wie er so an uns vorbeifloss.
Der schönste Tag mit meinem späteren Freund mit dem ich viele Jahre verbracht habe, hat am Rhein stattgefunden. Ein langer Spaziergang, nach halber Strecke im strömenden Regen und Gewitter! Sehr eindrucksvoll!
So und nun schaut ihr sicher dumm, wenn ich sage, daß ich heute als erwachsene Frau vom Rhein fast nie dort bin!
Warum? Keine Ahnung!
Ich werde darüber nachdenken!
Vor allem hoffe ich aber inständig, daß mich nie jemand hier wegzerrt, ohne mir eine alternative am Wasser zu bieten!

Bis bald,

die Frau vom Fluss

8 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Der Gatte hat verstanden. Nie weg vom Wasser. Und bloß kein Teich. Sollten wir morgen vielleicht mal einen Spaziergang machen? Natürlich nur wenn es nicht regnet!

Meise hat gesagt…

Tja, das wird wohl heute nix mit dem Spaziergang am Rhein, hm? Draußen plattert es wie nur was! - Ich kann mich übrigens auch noch an den Tuppes erinnern, der sagte, man könne, ohne zu gucken über die Wiesen laufen. Ich hatte das sogar so wörtlich genommen, dass ich die Augen geschlossen hielt - nicht lange allerdings, weil ich fast über ein hervorragendes Grasbüschel ins Stolpern gekommen wäre... ;-)
Mir gefallen aber deine Gedanken und Gefühle zum Rhein. Mir geht es ähnlich (wenn ich auch nie so LANGE Spaziergänge gemacht habe wie du). Und die Sonnenuntergänge, die ich dort schon erlebt habe waren manchmal wirklich atemberaubend schön!

Frau vom Rhein hat gesagt…

@Gatte: danke daß Du verstanden hast! Die Nordsee würde ich über mich ergehen lassen :-)

@Meise: Schön daß Du Dich auch noch erinnern kannst.Ja früher war ich wirklich oft lange am Rhein bzw. auf meiner Runde. Heute bist Du dafür oft da, und ich irgendwie nie.
An einen Sonnenuntergang am Rhein kann ich mich bewußt gar nicht so erinnern.
Ich werde mal darauf achten!
Liebe Grüße

Meise hat gesagt…

Die SonnenUNTERgänge sind meist schöner als die SonnenAUFgänge! Zumindest mein Eindruck. (Und - ganz nebenbei - auch leichter abzupassen!)

Der Bildermann hat gesagt…

Vielleicht sollten wir uns alle mal zum Sonnenuntergang am Rheinufer treffen. Gruß vom nicht mehr anonymen Gatten!

Meise hat gesagt…

gute Idee
Wenn das Wetter mal wieder vorzeigbar ist...

Bär-Bellinda hat gesagt…

Zu wissen, daß er da ist und man hingehen könnte... das reicht oft schon.

Mit dem Fluß geht es mir ähnlich, ich hab erst vor kurzem einen kleineren Fluß gegen den Rhein getauscht. Ich kann es mir nicht vorstellen, mein Leben ohne Fluss in der Nähe...

Frau vom Rhein hat gesagt…

Ja das ist wahr, die Gewissheit man könnte ....

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